Tiere als Begleiter im Alltag Tiere als Begleiter im Alltag stellen für viele Kinder/Jugendliche nicht nur eine Bereicherung im Leben dar, sie heben zudem die Lebensqualität und die Kontaktfreudigkeit durch ihre Anwesenheit. Kinder und Jugendliche erleben das Tier bereits als Wesen, welches auf ihr Verhalten eine adäquate Reaktion findet: Desinteresse, Interesse oder Bestätigung. Auf die Aktion des Kindes/Jugendlichen antwortet das Tier mit einer Reaktion. Das Kind/der Jugendliche erfährt sofortige Konsequenzen auf sein verantwortlichen Handelns. Fleißige Versorgung und Zuwendung zum Tier werden mit einer qualitativ wertvollen Mensch- Tier Kommunikation und Beziehung belohnt (Erweiterung der Qualität seiner Kompetenz und Kompetenzkognitionen). Das Kind/der Jugendliche erfährt durch die Bestätigung des Tieres, dass es die Beziehung aushandeln kann, dass es bereits als Kind/Jugendlicher in konkreten (im sinnlich erfahrbaren und motorischen) Bereichen etwas bewirken kann. Der Umgang mit Tieren hat positive Auswirkungen auf die Psyche des Kindes/Jugendlichen. Herausragende Emotionen sind Freude, Lust und Spaß. Diese steigern das Wohlbefinden, soziale Integration und Solidarität. Die Tiere helfen, soziale Brücken zu bauen (zum Beispiel beim Erstgespräch: der Berner Sennen Hund Charlie begrüßt das Kind/den Jugendlichen). Die Tiere liefern Gesprächsstoff und fungieren als soziale Vermittler. Der Einsatz der Tiere erfolgt folgendermaßen: Erstbegegnung mit dem Tier. Hier erklären wir die Körpersprache des Tieres; besonders wichtig bei dem Hund und dem Pferd. Die Kinder/Jugendlichen werden aufgefordert, diese mit ihren eigenen nonverbalen Ausdruckselementen zu vergleichen. Für Kinder und Jugendliche mit Wahrnehmungsstörungen ist dies bereits eine große Herausforderung. Der Kontakt zu den Tieren fördert das Selbstwertgefühl des Kindes/Jugendlichen, die Tiere nehmen die Kinder/Jugendliche so an wie sie sind. Kinder/Jugendliche mit ängstlichen, unsicherem Verhalten, Traumatisierungen, werden schrittweise an die Tiere herangeführt z.B. beim Pferd: Füttern, Striegeln, Streicheln, Zäumen etc. So lernt das Kind/der Jugendliche Vertrauen aufzubauen und Selbstvertrauen zu entwickeln. Der Aufbau des Vertrauens zum Tier und zu sich selbst fördert auch die Öffnung zum Kontakt mit den Betreuern. Körperbeherrschung kann zum Beispiel beim Ball spielen mit dem Hund geübt werden. Räumliche Wahrnehmung, Abschätzung von Distanz und Nähe (reiten über Bodenhindernis), Einfühlungsvermögen gegenüber dem Tier und den eigenen Kräften sowie der eigenen Körperbeherrschung sind im Spiel gefragt. Der Betreuer erklärt dem Kind/Jugendlichen z.B. das Verhalten des Tieres und Kommandos. Hierdurch werden die kognitiven Fähigkeiten (Aufmerksamkeit, Lernfähigkeit, Gedächtnis, Konzentration und Sprache) des Kindes/Jugendlichen gefördert und trainiert. Das Tier wird zum Partner des Kindes/Jugendlichen. Das Einhalten von bestimmten Umgangsregeln kann so geübt werden, z.B. das Ruhebedürfnis der Tiere zu beachten, Geduld zu haben, sich zurückziehen wenn die Tiere dies signalisieren. Das Führen der Tiere verlangt vom Kind/Jugendlichen Merkfähigkeit, Reaktionsvermögen und Körperbeherrschung. Wird der Parcours gemeinsam mit dem Kind/Jugendlichen aufgebaut, so werden hier zusätzlich dreidimensionales Denken und motorische Fähigkeiten gefördert. Die Kinder/Jugendlichen werden ruhiger, denn sie registrieren, dass die Tiere bevorzugt auf sie zukommen, wenn sie selbst ruhig reagieren. Ferner lernen die Kinder/Jugendlichen den Abbau von Aggressionen, sowie das Erarbeiten von Frustrationstoleranz.